Bacoba monnieri
Das Nerventonikum verbessert Gedächtnis, Konzentrations- und Lernfähigkeit, stärkt die Intelligenz, wirkt gegen Vergesslichkeit und hat angstlösende Eigenschaften.
Botanik/Pflanzenname/Vorkommen
Das Kleine Fettblatt (Bacopa monnieri) ist eine Pflanze aus der Gattung der Fettblätter (Bacopa) in der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Bacopa wird auch bezeichnet als Indisches Wassernabelkraut. Unter der Bezeichnung Brahmi ist die Pflanze ein Bestandteil der Ayurveda-Medizin.
Die natürliche Heimat des Kleinen Fettblatts sind Subtropen und Tropen. Es gedeiht in sumpfigen Regionen in Indien, Nepal, Sri Lanka, China, Taiwan, aber auch im Süden der Vereinigten Staaten – vor allem in Virginia, Florida, Texas –, Mittelamerika und südlich bis Paraguay und Brasilien. Nach Nordportugal und Nordwestspanien wurde Bacopa eingeschleppt.
Die Blätter der Sumpfpflanze sind fleischig dick; sie sind gegenständig angeordnet. Die Blüten sind klein und weiß mit vier bis fünf Kronblättern. Außer in Sumpfgebieten wächst das Kleine Fettblatt auch als Wasserpflanze.
Inhaltsstoffe
Brahmi enthält die Saponine Monnierin, Hersaponin, die Bacoside A und B sowie die Alkaloide Brahmine und Herpestine, außerdem Flavonoide.
Anwendung/Anwendungsgeschichte
Sowohl in der traditionellen chinesischen Medizin als auch im Ayurveda wird Bacopa monnieri als Heilpflanze angewendet. Das Bacopa zugeschriebene Wirkungsspektrum ist sehr breit:
- Die Pflanze wirkt gegen Asthma
- verbessert Gedächtnis, Konzentrations- und Lernfähigkeit
- stärkt die Intelligenz.
- Sie ist ein Nerventonikum
- wirkt diuretisch
- cardiotonisch
- gegen Rheuma
- angstlösend
- beruhigend bei nervösen Kindern
- gegen Frigidität
- gegen Vergesslichkeit
- bei Epilepsie
- bei Heiserkeit
- bei Geisteskrankheiten
- bei Schlaflosigkeit
- bei Ekzemen
- gegen Haarausfall
- gegen Appetitlosigkeit
- gegen Blähungen
- bei Bronchitis und Erkältungen
- Herzschwäche
- Krämpfe
- Muskelkater und Muskelschmerzen
- Verstopfung
- Stress
In China nimmt man Brahmi als Yang-Tonikum bei Impotenz, Unfruchtbarkeit und bei vorzeitiger Ejakulation. Im Ayurveda werden Bacopa antioxidative Eigenschaften zugesprochen. Dadurch soll es das Risiko von Herz- und Gefäßerkrankungen senken.
Seit Jahrhunderten wird auch auf die Wirkung des Fettblatts vertraut bei der Behandlung von Epilepsie, Konzentrationsstörungen und stressbedingter Angst. In Indien wurden mit Brahmi traditionell Neugeborene geweiht im Glauben, dies öffne ihnen das Tor zur Intelligenz.
Wissenschaftliche Erkenntnisse
In einer randomisierten, placebokontrollierten, doppelblinden Studie testeten Wissenschaftler der Psychologischen Abteilung an der Universität Wollongong in Australien die Wirkung von Bacopa aufs menschliche Erinnerungsvermögen. Die Untersuchung an 76 Erwachsene zwischen 40 und 65 Jahren zeigte, dass die Teilnehmer neu Gelerntes nach der Gabe von Bacopa besser im Gedächtnis behalten konnten als die Probanden, die nur ein Placebo erhalten hatten.
Dass Bacopa monnieri die Schilddrüsen-Hormonwerte um mehr als 40 Prozent steigern kann, zeigte eine andere Untersuchung. Dies wurde als Vorteil für Menschen gewertet, die eine kalorienarme Diät halten. Solche Diäten verlangsamen nämlich nicht selten den Stoffwechsel. Bacopa kann in solchen Fällen die Fettverbrennung anregen.
In einer Untersuchung an Ratten erwies sich ein Bacopa-Extrakt als angstlösend. Auch in einer Studie an menschlichen Angst-Patienten konnte diese Wirkung bestätigt werden.
Eine andere Doppelblind-Studie an der Medizinischen Fakultät im indischen Gorakhpur ergab, dass sich Bacopa zur Behandlung des Aufmerksamkeits-Defizit-Syndroms bei Kindern eignet. Nach zwölf Wochen verbesserte sich das logische Denken bei den Probanden ebenso wie die Fähigkeit, vorgesprochene Sätze zu wiederholen.