Ptychopetalum olacoides
Hauptwirkstoff der Pflanze ist ein Harz, das allgemein tonisierend wirkt und als Aphrodisiakum angewendet wird. Es erhöht den Testosteronspiegel und soll sich positiv auf Potenz und sexuelles Verlangen auswirken.
Botanik/Pflanzenname/Vorkommen
Muira Puama (Ptychopetalum olacoides) wächst in den Regenwäldern Brasiliens und im Amazonasgebiet. Es ist ein Strauch oder kleiner Baum bis zu fünf Meter Höhe mit länglichen, stark gemaserten Blättern und kleinen, weißen Blüten, die einen jasminähnlichen Duft haben. Die Pflanze ist auch bekannt unter den Namen Marapuama, potency wood, Potenzwurzel.
Inhaltsstoffe
Die idenfizierten Inhaltsstoffe In Muira Puama sind: Muirapuamine, Phlobaphen, a- & b- Resinsäure, Coumarin, Behensäure, Lupeol, b-Sitosterol, Tannin, Camphor, Camphen, a- & b-Pinen, b- Caryphylen, Caryphylenextrakt, Limonin, Elixen, ampesterol, a-Humulen und andere ätherische Öle, fette Säuren, Sterole und kleinere Mengen Alkaloide.
Anwendung/Anwendungsgeschichte
Prinzipiell kann der gesamte Baum verwendet werden, jedoch stellte sich heraus, dass in den Wurzeln und in der Rinde die meisten Wirkstoffe enthalten sind.
Brasilianische Stämme nutzen Muira Puama in verschiedenen Zubereitungen für viele medizinische Zwecke:
- Neuromuskuläre Probleme
- Lähmungserscheinungen
- Sexuelle Probleme (z. B. Impotenz)
- Rheuma
- Grippe
- Herzbeschwerden
- Gastroenterologische Beschwerden
- Menstruationsstörungen
- Probleme des Zentralen Nervensystems
Aus dem historisch belegten Gebrauch von Ptychopetalum sind zudem folgende Einschaften bekannt:
- antidepressiv
- antirheumatisch
- stresslindernd
- adstringent
- beruhig und stärkt das Herz
- regt die Verdauung an und wirkt sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt aus
- senkt den Cholesterinspiegel
- stimulierend
- allgemein stärkend
Klinisch bewiesen sind folgende Eigenschaften:
- adaptogen
- analgetisch
- beugt Erschöpfung vor
- antioxidativ
- gegen eitrige Geschwüre
- Aphrodisiakum
- Tonikum für das Zentrale Nervensystem
- Senkt den Blutdruck
- Verbessert das Gedächtnis
- Wirkt beruhigend auf die Nerven
- Neuro-Anästhetikum (gegen Nervenschmerzen)
- wirkt neuroprotektiv (schützt Hirnzellen)
Hauptwirkstoff der Pflanze ist ein aromatisches Harz, das allgemein tonisierend wirkt und als Aphrodisiakum angewendet wird. Es erhöht den Testosteronspiegel und soll sich positiv auf Potenz und sexuelles Verlangen auswirken. Die Empfindlichkeit der Haut (insbesondere der Geschlechtsorgane) wird durch die Wirkstoffe der Pflanze erhöht. Der Gebrauch von Ptachopetalum olacoides als Aphrodisiakum hat in der traditionellen Pflanzenmedizin eine lange Geschichte. Das Rindenpulver wird allein, in Kombination mit Alkohol oder als Tee eingenommen. Südamerikanische Männer wuschen ihren Penis in einem Rindenkonzentrat um dadurch einen stimulierenden Effekt zu erreichen. Darüber hinaus ist Muira Puama gegen Gichtschmerzen, Magen-Darmbeschwerden und Menstruationsschmerzen angewandt worden.
Nach Europa kam Muira Puama durch frühe Entdecker, die die aphrodisierende Wirkung erkannt hatten. In England wird es noch heute als natürliches Heilmittel eingesetzt, während es beispielsweise im übrigen Europa fast nur noch als Potenzmittel gilt. In Deutschland wird es hauptsächlich als Nerventonikum, gegen Rheuma und bei Menstruationsstörungen eingesetzt.
Aufgrund seines langen Gebrauchs in England ist die Pflanze immer noch im britischen Heilpflanzenbuch „Herbal Pharmacopoeia“ als Mittel bei Verdauungsproblemen und Impotenz aufgeführt.
Wissenschaftliche Erkenntnisse
In einer großen französischen Untersuchung wurde Muira Puama von 262 Männern mit reduzierter sexueller Lust und mangelnder Erektions-Fähigkeit eingenommen. Binnen zwei Wochen, bei einer täglichen Einnahme von 1000 - 1500 mg Muira Puama 4:1 Extrakt, beschrieben 62 Prozent der Männer mit herabgesetzter Libido einen stimulierenden Effekt von Muira Puama, während 51 Prozent der Männer mit reduzierter Erektion eine Verbesserung feststellten.
In einer anderen Untersuchung nahmen 100 Männer mit sexuellen Problemen zehn Tage lang ein Muira Puama Extrakt ein. Sechsmal täglich nahmen sie 430 mg Muira Puama 10:1 Extrakt, kombiniert mit Guaranaextrakt, Zink und Vitamin B3. Die Männer hatten ein Durchschnittsalter von 45 Jahren. Nach der Untersuchung verspürten 32 Männer eine erhöhte Lust auf Sex, bei 52 nahm die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs nach der Einnahme zu.
2000 Männer mit einem Durchschnittsalter von 45 Jahren mit sexuellen Problemen nahmen an einer Studie teil, die den Effekt von 6 Tabletten à 430 mg Extrakt aus getrockneter Wurzel und Rinde von Muira Puama über einen Zeitraum von zehn Tagen untersuchte. Verbesserungen stellten sich bei 55 Prozent der Männer ein, die zuvor keine Morgenerektion gehabt hatten. Bei 52 Prozent der Studienteilnehmer verbesserte sich die Stabilität der Erektion während des Geschlechtsverkehrs und 72 Prozent hatten nach der Behandlung häufiger Geschlechtsverkehr.
Der Effekt von einer Mischung aus Muira Puama und Ginkgo biloba auf Libido und sexuelle Aktivität wurde bei 202 prä- und postmenopausalen Frauen mit reduzierter Sexlust untersucht. Einen Monat lang bekamen die Frauen täglich zwei Tabletten mit 175 mg Muira Puama Extrakt und 16 mg Ginkgo biloba Extrakt. 71 Prozent verspürten eine höhere Erregung beim Geschlechtsverkehr. Allerdings unterschieden sich die Ergebnisse, je nachdem, ob die Frauen sich vor oder nach den Wechseljahren befanden.
So gaben 31 Prozent der prämenopausalen Frauen an, mit ihrem Sexleben zufriedener zu sein, bei den postmenopausalen Frauen waren es nur 22 Prozent. Anders sahen die Ergebnisse aus, die den Orgasmus betrafen: 54 Prozent der Frauen nach der Menopause konnten nach der Behandlung leichter zum Höhepunkt kommen. Bei den Frauen vor den Wechseljahren traf dies auf 39 Prozent zu. 45 der postmenopausalen Frauen erlebten intensivere Orgasmen, während es bei den Prämenopausalen 36 Prozent waren.
Jacques Waynberg vom Institut für Sexualforschung in Paris behandelte 262 Männer mit vermindertem Sexualtrieb und Erektionsstörungen mit 1 bis 2,5 g Muira-Extrakt pro Tag. Schon nach zwei Wochen berichteten 51 Prozent der Patienten mit Erektionsstörungen über deutliche Verbesserungen. 62% der Männer mit schwachem Sexualtrieb sprachen von einem deutlich belebenden Effekt.
In einer zweiten Studie behandelte Waynberg 100 Probanden, die unter Impotenz, Libidoverlust und sexuellen Problemen infolge allgemeiner Schwäche, Erschöpfung und Kraftlosigkeit litten. Nach der Behandlung hatten 66 Prozent deutlich häufiger Sex als zuvor. Von 46 Teilnehmern, die über Lustlosigkeit klagten, sagten 70 Prozent, ihre Libido habe sich erheblich verbessert. 55 Prozent gaben an, sie könnten jetzt die Erektion während des Verkehrs konstant aufrechterhalten. Als Nebeneffekte traten verminderte Erschöpfung, verbesserter Schlaf und gehäufte Morgenerektionen auf.