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Huperzia serrata


Der Gebrauch von Qian Ceng Ta hat in China eine Tradition von vielen hundert Jahren. In der Traditionellen Medizin wird es genutzt zur Behandlung von Entzündungen, Blutergüssen, Muskelzerrungen und Fieber.

Botanik/Pflanzenname/Vorkommen

Die aus China stammende Pflanze Huperzia serrata ist in der Botanik auch unter der Bezeichnung Lycopodium serratum bekannt. Sie gehört zur Familie der Lycopodiaceae. In China wird die Pflanze Qian Ceng Ta genannt, im Englischen „club moss“.

Inhaltsstoffe

Die Alkaloide Huperzine A und Huperzine B konnten aus der Pflanze isoliert werden. L'huperzine, ou Sélagine, est un alcaloïde extrait d'une espèce de lycopode poussant en Chine, le Lycopodium serratum, également appelé Huperzia serrata.

Anwendung/Anwendungsgeschichte

Der Gebrauch von Qian Ceng Ta hat in China eine Tradition von vielen hundert Jahren. In der Traditionellen Medizin wird es eingesetzt als Bestandteil von Zubereitungen unter anderem zur Behandlung von Entzündungen, Blutergüssen, Muskelzerrungen, Fieber und Schizophrenie. Außerdem wurde Qian Ceng Ta eingesetzt, um Blutungen zu stoppen und Schwellungen zu lindern. Auch bei Demenz-Erkrankungen wie Alzheimer wird es eingesetzt.

1948 wurde Huperzin erstmals von chinesischen Forschern isoliert und seitdem intensiv erforscht. In China hat Huperzin den Status eines Medikaments. Die chinesischen Forschungsarbeiten zu Huperzin wurden in der westlichen Medizin bisher wenig wahrgenommen, so dass die Substanz hier meist in die Kategorie der Nahrungsergänzungsmittel eingeordnet wurde. In den USA beispielsweise wird Huperzin als natürliches Gesundheitsprodukt behandelt und ist freiverkäuflich. In China ist Huperzin als Reinstoff im Handel.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Sowohl Huperzin A als auch Huperzin B wird Studien zufolge ein großer Effekt als Acetycholinesterase-Hemmer zugeschrieben. Die Wirkung von Huperzin A ist demnach drei mal stärker als die von Physostigmin und 30 mal stärker als die von Galanthamin – bei geringeren toxischen Nebenwirkungen. Studien an Ratten und Mäusen und an Menschen lassen vermuten, dass Huperzin ein großes Potenzial bei der Behandlung von Demenz-Erkrankungen hat (Liu et al. 1986, Wang et al. 1986, Wang et al. 1988, Tang et al. 1986, Xu and Tang 1987, Zhu and Tang 1987, Yan et al. 1987, Lu et al. 1988).

Untersuchungen zufolge wird Huperzin A im Gastrointestinaltrakt schnell absorbiert und zur Leber transportiert. Huperzin A und seine Metaboliten werden nach einer ersten Verstoffwechselung in der Leber weit im Körper verteilt, bis ins Gehirn. Der höchste Spiegel im Blut wird etwa 80 Minuten nach der Aufnahme erreicht.

Zahlreiche Studien, vor allem aus China, legen nahe, dass Huperzin A bei der Behandlung von Alzheimer möglicherweise so wirksam ist wie die Medikamente Tacrin und Donezepil. Das überrascht insofern nicht, als Untersuchungen in vitro und an Tieren gezeigt haben, dass Huperzin A die Acetylcholinesterase hemmt. Die oben genannten Medikamente arbeiten auf dieselbe Weise und verbessern so Gedächtnis und Denkvermögen bei Menschen mit Alzheimer und Alters-Demenz.

Möglicherweise wirkt Huperzin hier sogar besser als Tacrin – hierzu müssen aber noch Langzeit-Studien durchgeführt werden. In einer doppelblinden randomisierten Studie wurde Huperzin A als Injektion an 56 Patienten mit Demenz nach mehreren Schlaganfällen oder Alters-Demenz und an 104 mit einfachen Erinnerungsstörungen getestet. Huperzin A zeigte gemäß der Wechsler-Skala (Erinnerungsvermögen) deutlich messbare positive Effekte. Bei einigen der Behandelten wurde indes Schwindel festgestellt.

1991 bekamen in einer doppelblinden Studie 160 Menschen, die aufgrund von Senilität an Gedächtnisstörungen litten, von chinesischen Wissenschaftlern intramuskuläre Injektionen mit Huperzin. Es wurde eine deutliche Besserung der Störungen festgestellt. Eine andere multizentrische, doppelblinde, placebo-kontrollierte und randomisierte Untersuchung an 50 Alzheimer-Patienten über acht Wochen brachte ebenfalls positive Ergebnisse. Bei 58 Prozent der mit Huperzin A Behandelten verbesserten sich Erinnerungs- und Denkvermögen sowie Verhalten deutlich.

Eine Untersuchung am israelischen Weizmann-Institut von 1997 zeigt, dass eine aus Huperzia gewonnene Substanz ein Enzym im Gehirn blockiert, das an der Entstehung der Alzheimer-Krankheit beteiligt ist. Auch in einer placebo-kontrollierten, doppelblinden Studie an 68 gesunden Erwachsenen, die allerdings ein schlechtes Erinnerungsvermögen hatten, konnten Gedächtnis und Lernfähigkeit verbessert werden.

Berichte über Überdosierungen mit Huperzine A sind nicht bekannt.